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Allgemeine Hinweise
Donnerstag, 10. April 2008
 Blatt / Kategorie: Spiritualitaet
Den folgenden Beitrag habe ich zuerst bei Ökosabine gepostet. Ausgangspunkt war die Frage, wie man zu mehr Selbst-Bewußtsein kommt.
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Dies ist meine Technik:

Setze Dich aufrecht hin. Der typische Schneidersitz ist fördernd aber er verlangt etwas Übung. Du kannst Dich also auch einfach auf einen Stuhl setzen. Augen sind im allgemeinen geschlossen.
Dann tue nichts außer Deinen Körper von allein atmen zu lassen.

Nehme Dir alle Freiheiten, diese Übung auf Dich anzupassen. Solltest Du z.B. feststellen, dass Dein Körper ganz sich selbst überlassen kaum noch genug atmet und dieser langsam steigende Sauerstoffmangel nicht mehr tragbar ist, dann fügst Du eben etwas mehr bewußten Willen hinzu.

Meiner Erfahrung nach ist genau dies eben die Atemarbeit. Es kommt darauf an, seinen Willen "im Kampf mit dem Atem" zu stählern. Du kannst den Kampf aber nicht beginnen. Du kannst nur damit beginnen, den Körper "loszulassen" und dann beginnt evtl. der Kampf. Dabei wird auch der Körper auf subtile Weise trainiert, vor allem eben der Bereich des Solarplexus. Dies gehört zusammen, denn Wille und Energie liegen nah beieinander.

Vielleicht kann man sagen, dass es so ne Art Bodybuilding für den "Astralkörper" ist. Aber dieser Theoriekram muss uns nicht interessieren. Ich sehe meine Steigerung des Selbstbewußtseins jedenfalls zu 99% im Zusammenhang mit meiner Meditationspraxis.

Du musst Dich übrigens nicht ständig auf Deinen Atem konzentrieren. Falls sich einfach mal sehr wohlige Momente ergeben, in denen Du einfach nur die Stille genießt, dann lass Dich auch darauf ein.

Zu guter letzt noch der Hinweis, dass Du das alles auf eigene Verantwortung unternimmst. Meditation kann einen stark ändern. Manchmal auch Probleme mit sich bringen.

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In den letzten Wochen merke ich sowas ähnliches beim Versuch einzuschlafen. Ich liege da, langsam vor mich hin dämmernd bis ich merke, ich müsste eigentlich wieder atmen... bis ich dann aufschrecke und endlich atme.
Was irgendwie mit der Angst einher geht im Schlaf einfach nicht mehr weiterzuatmen und es dann nicht zu merken. Aber bisher bin ich noch immer wieder wach geworden. Eine andere Position beim Liegen hilft dann meist auch.

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Gurdjieff behauptet laut Ouspensky allen Ernstes, dass es für die menschliche Maschine unter bestimmten Umständen auch möglich sei, das Atmen zu vergessen. Die Psyche bzw. der "Geist" hat potentiell ja eine große Kontrolle auch über die elementarsten Funktionen des Körpers. Von Yogis sagt man, dass sie ihren Herzschlag kontrollieren können, und dem Buch von Hannah Green Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen entnahm ich, dass eine "Schizophrene" sich den Arm aufschlitzen kann, ohne dabei überhaupt etwas zu spüren.
In Deiner Situation ist vielleicht eher Vorsicht angebracht. Aber ich kann das unmöglich wissen. Im Zweifelsfall empfiehlt man eben eher Vorsicht...

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ich höre beim meditieren auf, für längere pausen zumindestens, auf zu atmen. wurde mir berichtet.
genau das ist was mir angst macht!
vielleicht ist aber, in "trance"-ähnlichen zuständen, die atmung sowieso abgeflacht?
ich unterhielt mich mal sehr intensiv mit einem reproduktionsmediziner (passt gut der begriff!) über solche themen; er meinte dann auch -letztendlich weiß niemand exakt wer den befehl/die order gibt zum atmen, zum teilen von zellen. wie es funktioniert, ja da kann man viel drüber sagen, aber warum weiß man nicht....
wer hat denn nicht schon mal darüber nachgedacht wie es wäre wenn das atmen einfach aufhören würde?
wer gibt den befehl weiter zu atmen?

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Von medizinischen Themen hab ich nur bedingt Ahnung, aber Wikipedia (das Allheilmittel unter den Webseiten) sagt dazu folgendes.

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danke, aber die frage (meinerseits) ist wer gibt den nervenzellen auf, was sie zu tun haben?
es steuert immer auf das (meinige un-)wort hin:
warum?

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Zwei weitere Aussagen von Gurdjieff über den Atem:
1. "Zeit ist Atem."
2. "Ohne die Beherrschung des Atems kann nichts erreicht werden." (vgl.)

Allerdings sollte man sich nicht von seiner absoluten Ausdrucksweise beeindrucken lassen. Diese ist (leider) ein generelles Kennzeichen von ihm.

Interessant ist die Möglichkeit, einen Zusammenhang zu einem Konzept bei Carlos Castaneda / Don Juan zu sehen. Dort wird davon berichtet, dass es eines der elementarsten Manöver für einen Zauberer ist, "die Welt anzuhalten". "Dieser Zustand sei aus Angst, Ehrfurcht, Kraft und Tod zusammengesetzt." [3]

Ernst Jünger scheint als 18-Jähriger jemanden begegnet zu sein, der ihm von seinen Erfahrungen mit Opium berichtet hatte. Dieser berichtet:
"Dasselbe ist mit der Zeit, sie ist geformtes Stückwerk der Ewigkeit. Die Ewigkeit ist kurz, sie ist nichts anderes als der angehaltene Atemzug. Ich bin oft genug drin gewesen, wenn mir die Lunge gelähmt war; es ist, als ob du in eine Seitenkapelle gehst. Das ist der Punkt, an dem die Wege zu Ende sind." [4]



siehe:
[1] Ouspensky. Auf der Suche nach dem Wunderbaren. S. 311
[2] ... S. ?
[3] Carlos Castaneda. Reise nach Ixtlan. Die Lehre des Don Juan. S. 107
[4] Ernst Jünger. Afrikanische Spiele. S. 89

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