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Allgemeine Hinweise
Montag, 5. Mai 2008
 Blatt / Kategorie: Sein
"Selig wer eine Seele hat, selig wer keine hat, doch Leid und Kummer für den, der sie im Keimen hat."

vgl. Gurdjieff. Beelzebubs Erzählungen für seinen Enkel

(?)


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Samstag, 3. Mai 2008
 Blatt / Kategorie: Sein
Das Ich ist "hinten". Ein jeder steht mit dem Rücken zur Wand. Diese Wand ist man selbst.


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Freitag, 2. Mai 2008
 Blatt / Kategorie: b153

Die andere Energie, die in Dich kommen kann, hat auch einen anderen (eigenen) Willen.
? → 'Und ein anderer Wille kann auch eine andere Energie anziehen.'
? → Keinen Willen haben!
"Es geht darum, seinen Willen selbst zu brechen(?)."


____

Der letzte Satz gefällt mir heute selbst als Hypothese in Anführungszeichen nicht. Zu groß das Mißbrauchspotential für "den Versucher".


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 Blatt / Kategorie: Bewertungen
"Der Heilige ist die Norm des Menschen."

Rut Björkman


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Samstag, 26. April 2008
 Blatt / Kategorie: Sein
Einer Erfahrung oder einem Ding ein Wort zuzuordnen ist kein Verstehen im letzten Sinne. Es ist aber ein fundamentaler Teil unseres Verstehens - oder anders betrachtet: wir verstehen von da an zumindest das entsprechende Wort. Sobald es fällt passiert eine subtile Gedächtnisleistung, und wir "wissen", was gemeint ist. Auf diese Weise (be)greifen wir die Welt. Hat man den Kopf schon voller Worte, so besteht die Aufgabe praktisch darin, innerhalb des eigenen Erfahrungs- und Denkraums seine Assoziationen richtig zu ordnen. Es kommt darauf an, zu erkennen, welche Erfahrungen und Dinge auf der einen Seite welchen Prinzipien, Ideen und Worten auf der anderen Seite entsprechen. Bei diesem Prozess, der rein technisch betrachtet einfach ein Zuordnen und Gruppieren innerhalb der eigenen Psyche ist, sollte man sich auch von seinem Gefühl leiten lassen und sogar eine gewisse magische Perspektive akzeptieren können, ansonsten wird einem ein gewisser Bereich von Erkenntnis immer verwehrt bleiben. Das eigene Gefühl in einem ist potentiell nichts anderes als ein Ausdruck der Welt in uns - ein noch nicht vollständiger Ausdruck, der durch ein bißchen aktive Zuwendung unsererseits zu dem Gedanken finden will und wird, der diesem Gefühl entspricht bzw. in ihm enthalten ist.
Eine Annahme, die gewiß nicht der allgemein vorherrschenden, rationalistischen Denkart entspricht: Gedanken und Gefühle werden hier in der Regel als etwas angenommen, das "nur" ein Produkt des eigenen Geistes ist, und in jedem Fall haben sie keine eigene materielle oder energetische Basis. Sie werden auch nicht in irgend einem anderen oder ähnlichen Sinne als seiend betrachtet. Sie sind keine "Objekte", die auch außerhalb von uns ein Sein haben können - sie sind "Geist", ja noch nichtmal das; sie sind die Bewegungen innerhalb des Geistes. Gleichzeitig wird "Geist" als etwas angenommen, das man "ganz für sich allein" hat. Das Sein des Geistes wird nicht weiter definiert außer als Gegensatz zum Materiellen. Vom Sein des Materiellen hat man aber durchaus eine konkrete, ja aller-einfachste Vorstellung, die man aus seiner alltäglichen Erfahrung kennt. Eben so ein Ding, das man anfassen kann, das träge ist und das vor allem auch existiert, wenn man nicht an es denkt. Dieses Ding existiert - im Gegensatz zum Geist - im Raum.
Genau an diesem Punkt nun ist der schärfste Widerspruch angebracht: Es ist nämlich durchaus auch vorstellbar, dass Geist - bzw. das, was wir als als "geistiges Erleben" verstehen - auf einem räumlich vorhandenen Träger basiert. So haben Gefühle, die ja im Allgemeinen als etwas Geistiges betrachtet werden, eine äußerst starke Verbindung zu gewissen Körperzonen und vielleicht basiert dies ja auf einem größeren Zusammenhang.
Folgende Geschichte brachte meine einseitige Vorstellung von "Geist" mal ziemlich ins Wanken:
Eine Mutter, die sich starke Sorgen um ihren kranken Sohn im Kleinkindalter macht, begegnet im Traum einem berühmten "Heiligen" aus einer nicht allzu weit entfernten Region. Dieser berührt im Traum den Sohn mit seinen Fingern durch den Mund am Hals, genau dort wo er eine Schwellung hat, die ihn fast ersticken läßt und nicht lange nach dem Traum wird der Sohn gesund. Als die Mutter den "Heiligen" später mal "ganz real" aufsucht, ist die erste Frage, die dieser stellt, ob es denn geholfen hätte...
Das "Material", mit dem wir träumen und denken, ist womöglich also nicht nur eins mit dem wir träumen, sondern auch eins in dem wir träumen. Dieses "Material", das uns Bilder, Gefühle, Gedanken beschert, wäre so gesehen seiender, "wirklicher", objektiver als bisher angenommen, also "Material" im wortwörtlichen Sinne.
Wollen wir nun immernoch an einem rein geistigen Pol festhalten, so müssen wir für Gedanken und Gefühle also einen dritten Bereich ausrufen, sozusagen in der Mitte: eine Art Mischung aus Geist und Materie. Geistige Materie bzw. materieller Geist. Oder, insofern wir "sein" intuitiv mehr mit Materie als mit Geist assoziieren, könnten wir auch sagen: "Real geistiges Sein", "real seiender Geist".
Es ist für meine intellektuelle Seite immernoch verwunderlich, doch man nähert sich auf diesem Wege potentiell wieder einem Weltbild, über das sich erhoben zu haben der eitle, rationalistische Intellekt eigentlich für beschlossene Sache hielt. So haben in diesem Weltbild potentiell nun wieder ganz "reale" Geister ihren Platz, denn es ist ja genauso gut denkbar, dass diese geistige Materie zu größeren Einheiten gruppiert wird, die ein "Wesen" tragen, wie ja auch die "diesseitige Materie" Wesen trägt.
Die Bedeutung für das Denken liegt auf der Hand. Es ist jetzt nicht mehr notwendigerweise nur rein subjektiv. Der einzige Weg zu Objektivität ist nicht mehr nur der, sich den Wahrheitsgehalt von Aussagen empirisch oder logisch bestätigen zu lassen. In dem Maße, in dem das eigene Wesen durchlässig ist für den Geist der Welt, in dem es schwimmt - in dem Maße kann es auch kollektive Gedanken und Gefühle auffangen und durch sich selbst austragen wie die Mutter ihr Kind. Und wer einen scharfen Spürsinn hat, kann in dieser Masse sicherlich auch die allerersten Grund- und Ur-Gedanken bzw. Empfindungen auffangen.

[Vorabfassung - Überarbeitungen möglich - Forsetzung folgt - Feedback willkommen - ich glaube, ich werde diesen Hinweis jetzt fast an jeden Text hängen...]


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Freitag, 25. April 2008
 Blatt / Kategorie: Psycho-Hygiene
[Ausschnitt aus einer Diskussion - fiktiv]

...

Ich habe Angst, dass ich mich in meinem Inneren selbst belüge.

Warum?

Weil das so ist. Jeder weiß doch, dass dies eine Sache ist, vor der man sich hüten muss.

Gibt es diese Sache überhaupt?

Selbstverständlich!

Sprichst Du aus eigener Erfahrung?

Ja und nein. Die eigene Erfahrung ist ja eben sehr unzuverlässig. Und wie gesagt: Es weiß ja nun wirklich jeder, dass der Mensch die Fähigkeit hat, sich selbst zu belügen.

Häufig sind auch Irrtümer so weit verbreitet wie eine Wahrheit. Das "jeder" ist insofern kein Argument. Außerdem bedeutet die Fähigkeit sich selbst zu belügen nicht, dass man die Fähigkeit ehrlich zu sich zu sein nicht mehr hat.

Theoretisch hast Du Recht. In der Praxis aber weiß man allein schon wegen der Möglichkeit, dass man sich selbst belügen kann, überhaupt nicht mehr mit Sicherheit, was man gerade tut. Eine Lüge, der man auf den Leim geht, ist - wenn man ihr wirklich auf den Leim geht - äußerlich ja genauso wie eine Wahrheit.

Ich glaube Du bist derjenige, der hier mehr Theorie produziert als von seinen Erfahrungen zu berichten.

Ich bin nur nicht naiv. Ich weiß, wozu der Mensch im Stande ist. Und die eigene Erfahrung ist, wie bereits gesagt, eben äußerst unzuverlässig - das ist es doch gerade!

Wenn Du nicht auf Deine Erfahrung zurückgreifst, muss diese Überzeugung irgendwie von außen in Dich reingekommen sein. Wie kam diese Idee in Deinen Kopf? Erinnerst Du Dich?

Puh, nein. Bzw. schwach. Ich erinnere mich des ein oder anderen Fragments in einem Gespräch mit verschiedenen, ganz vernünftigen Menschen, in dem ich dieser Idee zum ersten Mal begegnete. Außerdem ist sie einfach logisch. Wie gesagt: Wenn es dieses Selbst-Belügen gibt, dann wissen wir in dem Moment, in dem es passiert ja auch nichts davon! Wir kommen noch nichtmal auf die Idee, dass wir es gerade tun!

Das ist nur die Logik innerhalb dieser Annahme, also nachdem man sie angenomen hat. Und außerdem hätten wir gemäß dieser Logik doch niemals auf diese Idee kommen können.

Nun, man darf nicht allzu schwarz-weiß denken. Ein kleines bißchen kann der Mensch natürlich schon auf seine Erfahrung vertrauen. Aber nur ein kleines bißchen! Er muss verdammt aufpassen!

Und in diesem "kleines bißchen eigene Erfahrung" hat es sich Dir als wahr erwiesen, dass Du Dich selbst belügst?

Ja, ich habe schon das ein oder andere Mal festgestellt, dass ich mich selbst belogen habe.

Und hast Du dann damit weitergemacht?

Mal ja, mal nein.

War es dann aber wirklich noch dieses absolute Selbst-Belügen, von dem Du mir gerade erzählt hast? Also eines, das man sich wirklich überhaupt nicht anmerkt?

Nein, dann natürlich nicht mehr.

Könnte es nicht vielleicht auch sein, dass alles "Sich-Selbst-Belügen" dieser Art ist? Man merkt es eigentlich?

Vielleicht. Aber ein wesentlicher Teil des Problems ist ja auch, dass der Mensch überhaupt ein sehr fragwürdiges Wesen ist. Er ist in einem tiefen Egoismus gefangen. Dieser beherrscht ihn in seinem Innersten: dem Unterbewußtsein. Dort einzudringen ist viel zu kompliziert. Es ist unmöglich.

Das Problem ist in Deinem Weltbild also ein viel Größeres. Die Sache mit dem Sich-Selbst-Belügen scheint jedenfalls gar nicht so absolut zu sein. Die Tatsache, dass Du selbst schonmal festgestellt hast, Dich selbst belogen zu haben, ist doch gleichzeitig auch ein Zeugnis dafür, dass Du den Betrug aufgedeckt hast - also zur Selbst-Erkenntnis fähig bist.

Du stürzst Dich auf meine kleinen Erfolge als wären sie das Maß der Dinge. Dass sie so wenig an der Zahl sind, heißt doch aber nur, dass ich noch voller Lügen bin!

Es scheint mir, als ob es für Dich nur eine Art von Erkenntnis gibt: Die Erkenntnis, sich selbst belogen zu haben oder es zu tun.

Der Mensch ist schlecht und mit Lügen durchsetzt. Es ist seine allererste Aufgabe, sich von all den Lügen in ihm zu befreien. Das hängt mit seiner Schlechtigkeit zusammen.

Gleiche Frage wie vorhin: Wie kam diese Idee in Deinen Kopf?

Auch das sagen viele vernünftige Menschen. Man hört es öfter an vielen Stellen in der Gesellschaft.

Ist auch wieder "ein kleines bißchen eigene Erfahrung" an Deiner Überzeugung beteiligt?

Ich könnte hier einige schlechte Taten von mir aufzählen. Glaube mir, es ist leider so.

Du hattest gesagt, es gibt die Möglichkeit, sich von seinen Lügen zu befreien?

Theoetisch ja, praktisch ist das aber fast unmöglich. Es kommt eigentlich nur darauf an, es zu probieren und sein Leben lang zu versuchen. Es ist mehr so eine Art Gottesdienst. Erreichen wird man dieses Ziel bestimmt nicht. Letztlich geht es ja so oder so nur um die Gnade Gottes. Die ist das einzig Wichtige.

So kommt mir alles bisher Gesagte nur wie ein gedankliches Zeremoniell vor, durch das Du Dir die Gnade Gottes erkaufen willst. Die Gedanken in Deinem Kopf sind nicht der Suche nach Wahrheit gewidmet - Du willst die Gnade Gottes. Dabei meinst Du, dass Du diese durch eine kriecherische Selbst-Erniedrigung auf Dich ziehen kannst. Mit den Maßstäben eines gesunden Menschenverstands aber beleidigst Du den lieben Gott eher als dass Du ihn würdigst: Du traust ihm zu, dass er an so etwas Gefallen haben könnte.

Ich bin nur bescheiden, eventuell ein bißchen zuviel, aber das ist ja wohl besser als zuwenig! So bin ich auf der sichereren Seite.

Bescheidenheit hat keinen Wert, wenn sie nicht aus einer ehrlichen Einsicht in die Größe der Welt und seiner Rolle in ihr kommt. Auch hat Bescheidenheit nichts damit zu tun, sich als schlecht und verlogen zu betrachten. Was Du tust, entspricht eher einem ruinierenden Irrtum, der da heißt:

"Wenn man schlecht von sich denkt, ist man auf der sichereren Seite."

Dadurch kommt man aber weder Gott noch der Wahrheit über sich selbst näher.


...


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Dienstag, 22. April 2008
 Blatt / Kategorie: Psychologie
Bestätigt durch eine der ganz großen Gedankenmalerinnen unter uns heißt dieser Blog nun eine Weile mal "Theorie und Praxis des Fühlens" und nicht mehr "Theorie und Praxis des Denkens". Ich habe anscheinend nicht deutlich genug gemacht, wie sehr Denken und Fühlen in der "subjektiven Forschung" für mich zusammengehört. Mich hat die Einseitigkeit des Blognamens immer gestört, doch dachte ich irgendwie, ich könnte hier mein integrales Verständnis vom Denk- bzw. Forschungsprozess durchsetzen, sodass der Titel später von selbst eben für genau das steht, was ich eigentlich meine. Offenbar ist das allerdings noch nicht geschehen und ich muss nun endlich die nötige Anstrengung aufbringen, um all das, was ich inzwischen für "so selbstverständlich" halte, auch wirklich an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

In diesem Sinne will ich hier auch gleich in die Theorie und Praxis des Fühlens einsteigen. Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass in diesem Bereich des unmittelbaren Erfahrens ein Streit über die genaue Wahrheit in jedem Fall müßig ist, denn all die Aussagen, die man hierzu treffen kann, sind Aussagen, die man entweder annimmt, weil sie der eigenen Erfahrung entsprechen, oder verwirft, weil sie es nicht tun - völlig zwanglos, jeder für sich selbst, wie bei der Wahl am Kalten Buffet. Es ist dies ein Kontext, in dem es gar keine Autoritäten, die einem erzählen, was wahr ist oder nicht, geben kann. Wer einen Körper hat und wer in irgend einer Form ein Lebewesen ist, ist hier automatisch seine eigene Autorität. Es gibt hier keinen Raum, in dem es Sinn macht, sich gegenseitig zu bedrängen, denn es hat jeder seinen eigenen Raum, und in diesen kann sich gar kein Dritter - kein Priester, kein Lehrer, kein sonstwas - und auch kein "logischer Denkzwang" einmischen. Selbst wählen, selbst essen und schmecken, evtl. selbst ausspucken, ist angesagt - noch ein wenig mehr als sonst.

Ein gutes Beispiel dafür, wie wenig dieses "selber wahrnehmen" in der Gesellschaft gefördert wird, ist meiner Meinung nach die Einteilung unseres Erlebens in die "fünf Sinne" und die völlig unkritische Haltung gegenüber dem. Nie wird in der Gesellschaft oder der Erziehung darüber geredet, wie komplex dieser Bereich ist, den wir gemeinhin so leichtfertig mit "Tastsinn" abstempeln. Da wird gesagt "Tastsinn" und damit hat es sich. Der Unterschied, ob ich meinen rechten Fuß fühle oder meinen linken, das linke Ohrläppchen oder das rechte, den Bauchnabel oder den Solarplexusbereich - das liegt, "wie die Medizin ja wissenschaftlich erkannt hat", einfach nur an der "Verdrahtung" der Nerven. Wenn man diese Denkweise weitertreibt, könnte man eigentlich auch so weit gehen, gar nicht mehr zwischen den einzelnen Sinnen zu unterscheiden; läuft ja so oder so alles in einem Gehirn zusammen. So weit wird es natürlich nicht getrieben, doch genug um die "Gültigkeit" des eigenen Gefühls und des eigenen Wahrnehmens stark zu untergraben. Letztlich kann man sich aber auch genauso gut auf den entgegengesetzten Standpunkt stellen: Was Wissenschaftler und Mediziner einem erzählen, ist innerhalb der eigenen Erfahrung doch nur künstliches Wissen. Und so rufe ich eher einen eigenen Sinn aus für jedes Körperteil! Ein eigener Sinn für das rechte Bein, einer fürs linke, und so fort, dabei natürlich auch noch feiner unterteilt - und eine Sache für sich ist natürlich die Sexualität. Diese Denkweise, für jedes Körperteil einen eignen Sinn aufzustellen, ist meiner eigenen, von niemanden in Frage zu stellenden Erfahrung näher, doch kann ich meine Erfahrung natürlich auch ohne das Wörtchen "Sinn" kategorisieren. Natürlich ist bei all dem das Kategorisieren und Benamsen nicht unbedingt das Entscheidende, sondern der intensivere, lebendige Kontakt, der mit der Wirklichkeit dabei gesucht wird. Die Komplexität des "Tastsinns" allein erscheint mir der aller anderen verbleibenden "vier" jedenfalls fast gleichwertig. Doch letztlich glaube ich ja so oder so nicht, dass sich unsere Welt auf die Materie reduzieren läßt, die unsere Wissenschaftler in Laboren beobachten können. Insofern bekenne ich mich auch gerne zu der Aussage, dass "Körpergefühl" etwas "Magisches" ist. Aber das ist es ja so oder so...

Im allgemeinen Sprachgebrauch sehr schwach abgebildet ist auch die Unterscheidung zwischen 'emotionalen Fühlen' und 'körperlichem Empfinden'. Beide Bereiche werden mit dem Wort "Gefühl" angesprochen. Aus einem sicherlich nicht zufälligen Grund hat sich aber in der Plural-Singular-Verwendung dieses Worts eine Unterscheidung in der Sprache erhalten bzw. herausgebildet: Gefühl im Singular verweist in der Regel auf einen Bereich, der entweder mit Kontakt, Steuerung und Kontrolle zu tun hat - oder mit Wissen. Alltagsworte wie "Ballgefühl" oder "Feingefühl" sind ein gutes Beispiel für ersteres, Formulierungen wie "Ich habe das Gefühl, dass..." (es regnen wird, ein Mensch ein Problem mit mir hat, dieses oder jenes jetzt zu tun wäre, etc.) verweisen auf den "Wissensgehalt" von "Gefühl". Diese beiden Aspekte von Gefühl, also Kontrolle und Wissen, liegen ja auch phänomenologisch dicht beieinander. Die Art des Wahrnehmens und Erlebens, die hier mit im Spiel ist, ist in beiden Fällen, so behaupte ich, eine Form von "Empfinden", zum einen, die direkt körperliche Form, zum anderen, eine "geistige" (falls man das überhaupt trennen sollte). Doch komme ich zurück zum Wort Gefühl und seiner anderen Bedeutung, die es trägt, wenn es im Plural verwendet wird, also zu den "Gefühlen" und "Emotionen".
Wie man diesen Bereich "richtig" bewertet und welche Bedeutung er für das eigenen Sein hat, soll bitte jeder - ich werde mich in dieser Aufforderung sicherlich noch oft wiederholen - für sich selbst entscheiden. Sprachlich greifen und "verstehen" läßt sich dieses vielschichtige Phänomen in meinem Erleben jedenfalls nur sehr schwer. "Erregungen der Seele" bzw. Zustände ihrer "Erregtheit" ist mein bisheriger Erkenntnisstand und ich glaube, dass man auch nicht viel mehr darüber wissen kann oder braucht. Für den praktischen Umgang mit "sich selbst" und seinen Emotionen gibt es natürlich durchaus noch die ein oder andere Vorgabe seitens Psychologie, Volkswissen oder spiritueller Schulen. So wird in diesem Zusammenhang z.B. empfohlen, auf seine Gedanken zu achten, und die weit verbreitete Vorgabe der "Selbst-Gewahrsamkeit" (oder auch nur "Gewahrsamkeit") beinhaltet natürlich auch eine Gewahrsamkeit seiner Emotionen.

Generell möchte ich bei diesem Thema auch anmerken, dass man bei all der Auseinanderdividierung der einzelnen Phänomene bzw. "Grundkräfte" unseres Erlebens und Seins nicht vergessen darf, dass es natürlich auch gesetzmäßige Zusammenhänge und Verbindungen zwischen ihnen gibt. Und vielleicht hebt sich sogar der ein oder andere "Wesensunterschied" wieder auf, wenn man sehend, erkennend und verstehend tiefer in die Realität eindringt. So ist der Unterschied zwischen Gefühl und Gefühlen vielleicht völlig zu Recht vom allgemeinen Sprachgebrauch so nah beieinandergelegt, und sofern ich mit meiner "Erklärung" von Gefühlen als "Erregung" richtig liege, würde dies eine gewisse Verwandtschaft zur Sexualität bedeuten. Doch wozu so theoretisch reden? In meiner Erfahrung stellt es sich so dar, allerdings ist dies doch eine sehr entfernte Verwandtschaft.
Dass es einen engen Wirkungszusammenhang zwischen den einzelnen Phänomenen gibt, zeigt sich jedenfalls auch sehr deutlich am Verhältnis zwischen Emotionen und Körper. Viele emotionale Phänomene wirken auf den Körper, haben gewisse Zonen, in denen sie auch Empfindungen auslösen. Jeder kennt die Schmetterlinge im Bauch bei Verliebtheit, ähnliche Schmetterlinge meine ich bei ängstlicher Nervosität zu fühlen. Das alles ist stark miteinander verwoben. Für mich scheint das ganze Innere des Torso ein bißchen wie eine "Gefühlsskala" zu sein, auf der es unterschiedliche "Geschmacksrichtungen" gibt. Die Chakrenlehre, die es in unterschiedlichen spirituellen Schulen gibt, scheint mir dies abzubilden. In etwas anderer Weise ist der Körper auch bei der grundsätzlichen "Stimmung" sehr entscheidend. Gewisse Körperhaltungen sind sowohl Ausdruck als auch Ursache für z.B. Schüchternheit, Depressivität und Schwäche, andere entsprechen Selbst-Bewußtsein, Stärke und der Einstellung, die man "frohen Mutes sein" nennt.
Doch natürlich gibt es auch die andere Seite, zu der die Emotionalität genauso stark verknüpft zu sein scheint: das Kognitive bzw. "Geistige" - die Welt der Information und die Macht, die diese hat, wenn wir diese Informationen wirklich glauben. Freude oder Trauer können einen z.B. mit aller Intensität befallen, nur weil man gerade durch den Telefonhörer etwas Bestimmtes gesagt bekommen hat und diesem Glauben schenkt.

Doch zurück zum Denkprozess. Ich gebe zu, dies ist mein Lieblingskind. Es sollte inzwischen klar sein, dass ich damit viel mehr als nur ein rein intellektuelles Denken meine, insofern sollte ich wohl konsequenterweise eher von Forschungsprozess reden. Ein rein intellektuelles Denken dreht sich im Grunde ja um nichts anderes als seine eigenen, selbsterschaffenen Spielregeln und ist somit höchstens als vorbereitendes Bauen von Modellen und Analogien ein Gehilfe des Erkenntnisprozesses. Es ist aber einigermaßen leicht, sich von der Harmonie innerhalb seiner theoretischen Modelle dazu verleiten zu lassen, über Irrtümer hinwegzusehen, und den Kontakt mit seinem Empfinden, Fühlen und Wahrnehmen aus den Augen zu verlieren.
Dass das nicht immer so sein muss, beweisen viele tiefe Denker und Dichter. Ernst Jünger, gesegnet sowohl mit einer lebhaften, zum Teil äußerst beeindruckenden "Phantasie" als auch einem stark analytischen Denkvermögen, berichtet von einem besonders starken Verhältnis zwischen Empfinden und Denken:
Fast immer wenn er einen "wohlgebildeten Gedanken" oder einen "ins Schwarze treffenden Vergleich" las, fühlte er sich "wie durch eine ausgestreckte Hand an den Schläfen berührt". Das körperliche Gefühl war ihm ein großer Helfer. Es befähigte ihn, sich "in den Bibliotheken und Galerien zu bewegen wie in Wäldern" oder auch dazu, "während einer Unterhaltung den Sprechenden selbst aufs Korn zu nehmen wie ein Tier, das hinter dem verschlungenen Gebüsch der Worte und Meinungen erscheint."

Originalstelle nachzulesen in: Ernst Jünger. Afrikanische Spiele. S. 27
(Es ist anzunehmen, dass diese Beschreibung auf ihn selbst zutrifft, auch wenn er sie der Hauptfigur dieses Romans in den Mund legt; der Roman ist stark autobiographisch.)



[Vorabfassung - Überarbeitungen möglich - Fortsetzung folgt - immer schön Pilze suchen und hier davon berichten! - Feedback willkommen]


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 Blatt / Kategorie: Schwachsinn
...nur ein kurzer Gedanke, der mir bei meiner abendlichen Zigarette durch den Kopf ging.

Es liegt scheinbar in der Natur unserer kapitalistischen Gesellschaft die schönsten Dinge im Leben zu pervertieren. Ein hervoragendes Beispiel hierzu ist das Rauchen. Das äußerst, sinnliche, anregende und entspannende, abendliche Rauchen von natürlichem Tabak (;) wird durch die Industrie zur Massendroge.
Rauchen als das alles begleitende "allesimmerundüberall"-Synonym!
Verpackt in krankmachenenden Mini-Überdosen, die als Zigarettenverpackung Lifestyle, Erfolg und Coolness verkörpern.
Durch den Trieb der Raffgier, werden so einfache Dinge, wie das Wissen um welche Mengen einem gut tun, durch die Industrie verdrängt.

... natürlich gibt es noch eine Million anderer großartiger Beispiele, doch ich finde die Zigarette so schön plakativ weil sie direkt und unweigerlich krank macht! Die Zigarette ist an jedem Alltag, fast aller Menschen der Welt beteiligt...


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Montag, 21. April 2008
 Blatt / Kategorie: Gefuehl
Kennt noch jemand diese komische Gefühl, wenn man das eigene Bett aufschüttelt? Ein ganz seltsames im Bereich des Brustkorbs, eines, das man nur beim Bettaufschütteln hat?


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Montag, 21. April 2008
 Blatt / Kategorie: Loslassen
Letztlich basiert alles auf Gnade.


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Freitag, 18. April 2008
 Blatt / Kategorie: b172
Inneres und äußeres Gefühl.
Gefühl der Energieschale.
Gefühl des Energiekerns.

?: Don Juan → "linksseitige" (innen) und "rechtsseitige" (außen) Bewußtheit

→ Abhängigkeit vom Körper stärker für die "rechtsseitige" Bewußtheit?

__________
Vielleicht sollte ich endlich davon wegkommen, alles immer nur von meinem Energiekern aus zu 'sehen'.



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 Blatt / Kategorie: b099
(10.12.07)
Der Sinn d. Lebens geht von Dir aus.
Folge nicht irgend einer leeren Gedankenschablone!
...


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Sonntag, 13. April 2008
 Blatt / Kategorie: Psychologie
Tonal und Nagual, Form und Formlosigkeit, Welt und Geist, Denken und Sein.

Ausdruck ↔ Verstehen, Ausdruck ↔ "Übersetzen", Entsprechungen, Analogien, Vergleiche, Modelle, spielerisches "Rationalisieren", wildes Spielen, Kreativität. Das Tonal als Kind und Spielpartner des Nagual.

Die Bedeutung des eigenen Wissenssystems. Strukturen des Denkens und Fühlens. Überzeugtheit. Sein Wissenssystem pflegen. Fremde Aussagen befriedigend übersetzen. Störung der Harmonie im Wissenssystem und im Denken und Fühlen durch überstarke, angstgestützte "Autoritäten". Störung der Harmonie im Wissenssystem durch Angst, Angstgedanken, Angstkrämpfe. Erstarrung, Blockierung von Kreativität, Geist, Intelligenz.

Folgen und Glauben muss etwas anderes heißen als Ja-Sagen und (un)logische Konstrukte anbeten. Komplette Übernahmen fremder Denkweisen nicht möglich. Unschuld des eigenen Wissenssystem. Unschuld der Gefühle. Möglicher Fehler aber: Fixiertheit, Selbst-Überschätzung, Beschränktheit, Mangel an Bescheidenheit.

Gefühl ↔ Denken, Übersetzen von "Gefühl" = Übersetzen von "Sein", Kreativität ↔ Wahrheit, Eindrücke, Als-ob-Empfindungen, Aha-Erlebnisse, Triebhaftigkeit des Denkens?, das "Gefühl" zu verstehen... vertrauenswürdig?... wir haben nichts anderes.
Sein ist Wissen.
Ausdruck ist Wahrheit.
Alles ist Aussage.

Beginn des Erkennens durch den Glauben, dass man schon weiß, durch die unerschütterliche Zuversicht, dass man es rausfinden wird und dass die Antwort sehr wahrscheinlich in einem selbst schon vorhanden ist. (Sicherlich gibt es auch "künstliches Wissen", das nicht über das eigene Sein erreichbar ist.)

Unterschiedliche Aussagearten, Dimensionen des Seins, Farbe, Ton, Gefühl, Form, Übersetzen zwischen den Ebenen, willkürliche Zuordnungen, starke Gewohnheiten in den Zuordnungen, objektive Zuordnungen?, kollektives Unterbewußtsein, das wissende Feld, Spielen, Beweglich sein, Schauspielerei, Denken in fremden Mustern, Fühlen in fremden Mustern, "Empathie", Forschen, Sich in die Lage eines anderen hineinversetzen, Lockerung von Denk- und Fühl-Gewohnheiten durch innere Nachahmung anderer, Nachahmung von Freiheit, Inspiration, neue Worte lernen, neue Körperhaltungen lernen.

Bewußtsein über den Unterschied zwischen Wille, Sein und Aussage.
Bewußtsein über die Beeinflussung zwischen Wille, Sein und Aussage.
Keine absolute Trennbarkeit dieser Bereiche im Schauen und Wahrnehmen.
Denken ↔ Sprache ↔ Wissen, die Macht von Worten, Worte als Werturteile!!
Freiwillige Bejahung von Sätzen bewirkt Verständnisweisen anzustreben, die im Einklang mit der Vernunft sind; die Intelligenz findet fast immer einen Weg, zu etwas Sinnvollem zu kommen. Doch keine faulen Kompromisse, keine gekünstelte Harmonie! Eher verlangt die Wissenschaft Kriegergeist (siehe Don Juan / Carlos Castaneda oder Ernst Jünger).

"Wahrheit" = die wahre Verknüpfung zwischen Gedanke und Gefühl, zwischen Wort und Phänomen, zwischen Assoziation und Assoziation, ein guter Link - wenn auch nur temporär.
"Lüge" = eine falsche Verknüpfung, eine falsche Assoziation, ein falscher, unpassender, irreführender Link - wenn auch nur temporär.
Jesus gibt Petrus den Schlüssel mit der Macht zu binden (zu assoziieren?) und zu lösen, nachdem Petrus eine wahrhaft geistige Erkenntnis hatte.


(Wünsche mir Feedback, und wenn es nur *daumen hoch*/*daumen runter* ist. Natürlich gerne auch detaillierter. Wo Ihr mich versteht, wo Ihr mich nicht versteht, was Ihr gut findet, was Ihr nicht gut findet, woran es Euch erinnert, etc.)


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 Blatt / Kategorie: Liebe
ein Wollen, ein Wünschen, ein Streben?
ein Haben, ein Sein, ein Fühlen?
ein Wahrnehmen?, ein Tun?

etwas Abstraktes, etwas Konkretes, etwas Mechanisches, etwas Bewußtes, eine Absicht, eine Kraft, eine Energie, ein Wesen, ein Gott, eine Göttin, ein Lied, eine Melodie, ein Wohlgeruch, eine Droge, eine Medizin, eine Einstellung, ein Prinzip, ein Wissen?

guter Wille, gute Absicht, Mögen, Lieb-Haben, Freundlichkeit, Freundschaft, Verbundenheit, Haben-Wollen, Wohlwollen, Trieb, Magnetismus, Intelligenz, Bewußtsein, Erregung, Sehnsucht, Begeisterung, Bejahung, Bekenntnis, Sich Zeigen, Sich Geben, Bereitschaft - - - Liebkosung, Gruß, Geschenk, Nahrung, Wärme, Leben, Zartheit, Selbst-Bejahung, Ehrfurcht, Genuß, Dank, Würde, Bedeutsamkeit, Wert, Schönheit, Stolz, Unschuld, Entscheidung, Rückkehr, Wiedervereinigung, Kommunikation, Sex, Verschmelzung, Geburt, Kreativität, Ewigkeit .... Einheit des Lebens, Erkennen seiner selbst im Anderen, Ego-Tod, Gruß an sich selbst, Vergebung, Freiheit, Liebe zur Liebe, unendliche Schönheit, Dienen-Wollen, Verzicht, Opfer, Hoffnung, Alles wird gut, unendliche Gnade Gottes, Vertrauen ins Sein, Bestätigung durchs Sein, Licht, Entzücken, Humor, Jubel, Erleichterung, Stille, Frieden, Ekstase

Was ist das Leben?
(bestenfalls...)


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