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Allgemeine Hinweise
Donnerstag, 31. Januar 2008
 Blatt / Kategorie: Schwachsinn
Das Schöne an dem radikalen Standpunkt, dem Menschen seine Willensfreiheit absolut zu verneinen, ist, dass er sich selbst völlig bedeutungslos macht.
Es liegt ja dann noch nichtmal die Entscheidung, an sie zu glauben oder nicht an sie zu glauben, in unserer Hand.
Für uns ändert sich überhaupt nichts.

Aber wer glaubt schon so 'nen Schwachsinn und für wen schreib ich das eigentlich?

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"...für wen schreib ich das eigentlich?"

Für mich vielleicht... Ich kenne jemanden, der mich nach dem freien Willen gefragt hat, ob es ihn gibt. Vieles tut man aus einer Angst heraus, aus Zwängen heraus, die gesellschaftlich sind, oder von den Eltern/Freunden/ aus sich selbst kommen. Oder aus einer Sucht heraus.

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Re: Willensfreiheit
@ökosabine:
Danke für das Feedback - ich weiß so häufig gar nicht mehr, welche gedanklichen Strukturen dort draußen in der "normalen Welt" verbreitet sind, dass ich kaum noch beurteilen kann, welche Gedanken für sie von Wert sein könnten.

Was meine Kritik der Verneinung der Willensfreiheit angeht, so bezieht sie sich auf die absolute Verneinung. Klar, die "allgemeine Freiheit" des Menschen ist je nach Blickwinkel und persönlicher Lebenssituation z.T. äußerst gering. Nicht nur der äußeren Umstände wegen, sondern auch wegen innerpsychischen Kräften, die mit einem manchmal tun, was sie wollen, und nicht, was man selbst will...
Aber genau mit dieser Wendung am Schluß fließt doch wieder die These von der Willensfreiheit ein. Und ich wette, dass sich jeder dieser Formulierung "die mit einem manchmal tun, was sie wollen, und nicht, was man selbst will..." anschließt.

Also, lassen wir wenigstens den (innersten) Willen in Ruhe. Bezüglich der "allgemeinen Freiheit" des Menschen können wir von mir aus ruhig ein düsteres Bild zeichnen.
Und sollte die These von der absoluten Willenlosigkeit doch wahr sein, dann hat, wie gesagt, diese ganze Diskussion und jeder Gedanke, den wir denken, keinen Wert. Wir mussten all das denken - ob wir wollten oder nicht.
Innerhalb dieses Rahmens gibt es aber auch keine Verantwortung gegenüber der Wahrheit mehr, und wir können uns in unserer Illusion auch ganz unschuldig einbilden, Willensfreiheit zu haben - bzw. wir können nicht, denn ob wir es tun, hängt ja nicht von uns ab. Ich falle da offensichtlich in das Schicksal, an die Willensfreiheit zu glauben.

Irgendein Philosoph hat die Willensfreiheit mal mit starkem Bezug zum Denken definiert: Sie sei die Freiheit, entweder den einen oder den anderen Gedanken zu denken.
Wenn man dies als gültigen Rahmen zugrunde legt, so gibt der Mensch, der die Willensfreiheit absolut verneint, ein lustiges Bild ab: Er wendet seinen Willen auf, um an seine These von der Willenlosigkeit zu glauben.

Also, denk, was Du willst... :-)

(Würde mich wieder über Feedback freuen.)

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Verwirrend
Wenn ich die Willensfreiheit verneine. Dann entsteht das nicht aus meinem Willen heraus, weil ich ja keine Willensfreiheit habe, und alles, was ich denke, wird bedeutungslos. So ungefähr war deine Grundidee, denke ich. Mir fallen solche Ideen schwer, weil es mir widerstrebt, zu glauben, alles was ich denke, ist von außen in mich "reingepflanzt", und somit absolut bedeutungslos. Da hab ich von vornherein so eine ablehnende Haltung...

Also eigentlich kann ich gar nichts produktives dazu sagen, wie du siehst.

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Radikale Standpunkte führen sich immer ad absurdum.
Das andere Extrem ebenso.

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Du beweist einmal mehr, dass Du eine Magierin von Fach bist...
Ja, das war ein guter Gedanke...

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Die Ablehnung des freien Willens ist natürlich ein radikaler Standpunkt und es fühlt sich erstmal nicht gut an, aber die Begründungen für die These sind nicht so einfach zu wiederlegen.

Wir haben bislang keinen Beweis für sowas wie eine Seele, also etwas, dass nicht auf körperlicher Ebene Funktioniert. Auch unser Bewusstsein ist ein Produkt des Gehirns. Wenn dem so ist, dann unterliegt es physikalischen Regeln und Gesetzmäßigkeiten.

Vieles was wir wahrnehmen existiert nicht oder nicht in der Form wie wir es wahrnehmen. Geräusche, Farben, Gefühle, Gerüche,... Alles ist irgendwie vorhanden, aber wenn man sich einmal ansieht was Farben (also Licht) wirklich ist, dann hat es nichts mehr damit zu tun was wir sehen.

Vielleicht ist das mit dem freien Willen eben so wie mit den Farben oder Gefühlen - nicht so vorhanden wie wir es wahrnehmen, aber eine perfekte Illusion.

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Hinein in die Illusion!
Nun, hauptsache man zieht keine Schlussfolgerung aus dem "Wissen" um diese perfekte Illusion!
Das ist mir hier das wichtigste. Es sind ja allesamt nur negative Schlussfolgerungen, die einem dazu einfallen können, oder nicht? Ist die allgemein natürliche Reaktion darauf nicht die, dass man sich aus der Aktivität in der Welt zurückzieht, oder dass man diese unbewußt hemmt? Da gebe man sich doch lieber mit Lust in die Illusion hinein! Nur keine Hemmung davor, "der Wahrheit" nicht gerecht zu werden! Verantwortung gibt es jetzt ja nicht mehr...

Ich meine es ernst.
Immer hinein in diese Illusion!
Mit Haut und Haaren.

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P.S.
Und wer es wirklich ernst meint mit der Illusion, der glaubt natürlich auch wieder an Verantwortung.

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Bedeutungslos? Ich denke da eher an das Ablegen jeglicher Verantwortlichkeit, denn wo es nicht mein Wille war, nicht meine Freiheit, kann ich keine Verantwortung für mein Tun übernehmen. Wie praktisch, irgendwie.

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Nur nen doofes Denkspiel!
Wenn es so wäre, dass wir keine Willensfreiheit haben, dann wäre es so - und wir hätten in der Tat (-) keine Verantwortung.

Wenn es so wäre, dann wäre es aber auch schon jetzt so - und alle unsere Überlegungen darüber, ob wir es gut finden oder nicht und wie wir damit umgehen würden, nichtig.

Nur nen doofes Denkspiel...

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